11.8.2012

Nachdem die letzten Tage und Wochen sehr ereignisreich und anstrengend waren, sitze ich im Flugzeug nach London und kann es immer noch nicht fassen, dass nun endlich der Tag gekommen ist, an dem die Weltreise beginnt. Vieles lasse ich für eine Zeit zurück…Familie und Freunde.. Ich stelle mir die Frage: Was erwarte ich eigentlich? Schwer zu beantworten, da ich die letzten Wochen viel Zeit auf viele verschiedene Dinge verwendet habe: die Wohnung aufgeben, Formalitäten mit der Bank sowie mit den Versicherungen regeln, Dinge einkaufen, die ich unbedingt gebrauchen könnte und natürlich nicht zu vergessen, dass ich mich mit vielen lieben Menschen getroffen habe, von denen ich eine Menge an Unterstützung und Hilfe bekommen habe. Danke dafür!

Was erwarte ich also…Ich erwarte zu allererst viele interessante Landschaften und Städte zu sehen, die mich beeindrucken und berühren werden. Ich erwarte, interessante Menschen, andere Lebensweisen und - einstellungen kennen zu lernen, die mich und mein Leben bereichern.Ich erwarte, dass ich  meine Familie und meine Freunde sehr vermissen und Phasen von Heimweh haben werde und dass ich dann alles am liebsten alles abbrechen möchte, um nach Hause zu fahren.Ich erwarte, dass ich diese Phasen überstehen werde! J

Während des Aufenthaltes in London war es schon sehr spannend. Der Wechsel zu dem Terminal war kein Problem und so hatte ich noch drei Stunden, bis ich mich zum nächsten Gate begeben musste. Da fiel mir ein, dass ich ja noch Zigaretten in der Tasche hatte, die ich gerne noch rauchen wollte. Ich fragte eine Mitarbeiterin des Flughafens, ob es eine Smokingarea gebe oder ob es möglich wäre, irgendwie nach draußen zu kommen. Sie meinte, kein Problem, in einer halben Stunde käme eine Mitarbeiterin und die würde uns nach draußen belgeiten. Ich dachte, oh wow, extra für die Raucher kommt jemand. Das ist mal ein Service.Ich wartete also die halbe Stunde und die Mitarbeiterin brachte mich und eine kleine Französin nach draußen. Aber richtig nach draußen! Wir mussten den ganzen Check-In noch einmal mitmachen! Egal dachten wir, was tut man nicht alles fürs Rauchen.. Also stellten wir uns eine halbe Stunde in die Sonne und rauchten vier Zigaretten. Meine letzte übrigens!Anschließend checkten wir wieder ein, doch mein Rucksack, der vorher problemlos zweimal ohne Probleme durchgecheckt wurde, haben sie rausgenommen. Ich hatte vergessen, dass ich im Terminal eine Wasserflasche gekauft hatte und sie nur zur Hälfte ausgetrunken hatte. Die hing also an meinem Rucksack und sorgte für Aufsehen. Die Kontrolleurin räumte meinen ganzen Rucksack aus. Wie unangenehm…Die kleine Französin war bereits eine interessante Persönlichkeit, die ich kurz kennen lernen konnte. Eigentlich ist sie Rumänin und ist in Frankreich groß geworden. In New York studierte sie Violine und hat inzwischen eine Stelle im Orchester von Monaco. Sie spielte bei der Hochzeit von Fürst Albert und Charlene. Nun ist sie auf dem Weg nach Houston, um dort einen Mann zu treffen, den sie vor zwei Jahren im Internet kennen gelernt hat und bisher noch nie gesehen hat. Mutig oder naiv...?!Inzwischen sitze ich Flugzeug nach Vancouver und habe noch 3 ½ Stdn Flugzeit. Bei euch ist es dann ca. 23.30h und ich bin um 14h Ortszeit in Vancouver. Eigentlich habe ich alles gut geplant – so dachte ich, aber ich weiß noch nicht, wie ich vom Flughafen zum Hostel kommen soll. Die Adresse habe ich eingesteckt, finde sie aber nicht mehr und der Akku meines Handys ist fast leer. Das erste Abenteuer beginnt. J

Zum Glück bin ich in einem zivilisierten Land und natürlich hat alles reibungslos geklappt.
Die Unterkunft ist gewöhnungsbedürftig. Die Zimmer sind sehr klein und sehr sehr heiß in der Nacht. Wie man sich eine Jugendherberge halt so vorstellt...